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Wie wir von unseren Nachbarn gewinnen

1 juni 2012 • John de Croon
asset management strategie
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Ein Fußballspiel zwischen Deutschland und Holland ist immer etwas Besonderes. Am 13. Juni übernehmen die beiden Teams wieder ein treffen bei der Europameisterschaft. In diesem Zusammenhang ist in dieser Asset Management Kolumne ein kurzer Vergleich zwischen den beiden Ländern gemacht. Darüber hinaus werden wir sehen, was Deutscher und Holländer voneinander lernen können. Plus Sie erhalten von mir kostenlos eine Vorhersage über das Ergebnis.

Als Kind bin ich gewachsen im Osten von Niederlanden. Wir hatten damals zwei niederländische TV-Stationen und drei Deutsche. Und so sah ich regelmäßig Sesamstraße, Sendung mit der Maus und Bundesliga Fußball. Vielleicht das bei mir hier einige Sympathie für die Deutsche Nachbarn und die Deutsche Sprache angefangen ist. In der Zwischenzeit bin ich sehr regelmäßig in Deutschen kapitalintensiven Unternehmen vor Ort, um Asset Management Projekte durchzuführen. Ich versuche ohne zu verallgemeinern, die Unterschiede zwischen Deutschen und Niederländischen Unternehmen einmal zu betrachten.

Wenn man jemanden in Deutschland fragt einen Überblick über die Prozesse zu schaffen, dann ist die Person oft recht schnell in die Details. Die Mitarbeiter scheinen es manchmal schwierig zu finden, um einen Überblick zu präsentieren. Mein Eindruck ist, dass das „Denken in Prozesse“ in den Deutschen Unternehmen wo ich manchmal herkomme, ein bisschen weniger verbreitet als in den kapitalintensiven Unternehmen in den Niederlanden der Fall ist. Das Wissen ist in Deutschland auf einem hohem Niveau (viele Mitarbeiter haben einen Doktortitel[1]) und dass sieht man zurück in der Qualität (Gründlichkeit) der Produkte. Zum Beispiel haben die Deutschen Premium-Automarken im vergangenen Jahr finanzielle Ergebnisse erreicht die besser zeigen als je zuvor (wieso Krise?). Zum Beispiel gibt es einen Fehler in einer technischen Anlage in Deutschland, dann sollten Mitarbeiter die eigentliche Ursache („Root Cause“) kennen und lösen, um sicherzustellen dass es nicht wieder vorkommt. In den Niederlanden habe ich gesehen, dass die Anlage so schnell wie möglich in Betrieb genommen war, ohne die eigentliche Ursache zu wissen. Also nach einiger Zeit tritt das gleiche Problem wieder auf. Ich glaube, Holländer können so auf die Wissensebene von Deutschland lernen. Manchmal scheint es, dass es in den Niederlanden "nicht toll" ist um Spezialist zu sein. In Arbeitsbewertungen kann eine Mitarbeiter als technischer Spezialist irgendwann nicht mehr Gehalt bekommen und wenn diese Mitarbeiter mehr verdienen will, soll die Mitarbeiter weiter gehen im Handel oder Verwaltung.

In den Niederlanden ist der „Prozessdenken“ in vielen kapitalintensiven Unternehmen inzwischen gut etabliert. Die Unternehmen haben den Prozessverantwortlichen ernannt. Die Mitarbeiter wissen, was Ihre Rolle in dem Prozess ist und welche Schnittstellen die Prozesse haben. Darin sind Holländische Unternehmen nach meiner Meinung etwas weiter entwickelt als die Deutschen Gesellschaften, wo ich manchmal bin.

Stellt man die Bilder des Wissens und der Prozess in einem Bild, dann entsteht eine Figur wie hier zu sehen ist.

So in Bezug auf Wissen, steht Niederlande mit 1: 0 hinten gegen Deutschland, in Bezug auf die „Prozessdenken“ mit 1: 0 in Führung. Halbzeitstand zwischen Deutschland und Niederlande somit 1-1.

 

Bevor die zweite Halbzeit beginnt zunächst einige Zahlen. In der Tabelle unten sind die Bildungsausgaben pro Schüler / Studierenden für alle Bildungsbereiche präsentiert (in US-Dollar)[2]. Man sieht, dass in den Niederlanden pro Schüler / Studierenden mehr für Bildung spendiert wird als in Deutschland (zu mindestens bis 2008).

 

 

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

Deutschland

 

6.696

7.129

7.368

7.802

7.872

7.925

8.270

7.849

Niederlande

 

6.733

7.241

7.501

7.999

8.147

9.330

9.883

9.606

Durchschnittliche OECD-Ländern

 

 

6.827

7.061

7.527

7.840

8.216

7.238

Durchschnittlich EU19- Ländern

 

 

6.519

6.811

7.036

7.682

8.013

 

 

Auch im Vergleich zum BIP spendiert Niederlande mehr als Deutschland (5,5 im Vergleich zu 4,6% im Jahr 2008 nach der gleichen Internetseite). In den Niederlanden ist das Bildungsbudget 33,7 Milliarden im Jahr 2012[3]. Auf einem Bruttoinlandsprodukt von 591,3 Milliarden Euro[4] beträgt dies 5,7%[5].

So Niederlande gibt verhältnismäßig mehr aus für Bildung als in Deutschland. Unverblümt argumentiert geht Niederlande auf das Wissen-Achsen Deutschland vorbei und somit ist es nach dieser Theorie 2-1 für Niederlande. Das grafische Ergebnis ist hier zu sehen.

Ich weiß nicht ob der Niederländische Trainer Bert van Marwijk Zeit hat, um durch diese Kolumne zu lesen, aber vielleicht kann jemand Bert informieren? Er kann dann immer noch dieses Wissen nutzen.

Fassen wir es zusammen für den Kapitalintensiven Industrie: stellen Sie sicher, dass Ihr Unternehmen sowohl prozessorientiert ist als das technischem Wissen gefragt ist. Bei Bedarf müssen auch die finanziellen Vorteile für Technische Mitarbeiter verbessern. Sowohl das Wissen und die Prozessorientierung sind wichtige Ansatzpunkte um die Konkurrenz zu schlagen.

Ich hoffe dass die Niederländische Mannschaft nicht nur schönes Fußball zeigt (wie das Orange-ähnliches Spiel für den FC Bayern gegen Chelsea, die in Schönheit gestorben ist). Immerhin habe ich schon ein Bild gesehen bei ein deutsches Unternehmen, wobei Robben einen Elfmeter fehlt im Fußball-Finale mit einem Unterschrift: keine Holländer in Schlüsselpositionen ....

Vor den 13. Juni wünsche ich beiden Teams viel Glück. Nur das niederländische Team ein wenig mehr als das Deutsche Lachen 

 


John de Croon ist Partner bei AssetResolutions BV, einer Firma, die er mit Ype Wijnia gegründet hat. Im Gegenzug geben sie in dieser wöchentlichen Kolumne ihre Ansichten zu allen Aspekten der Asset Management. Die Kolumne werden auf der Website der AssetResolutions veröffentlichthttp://www.assetresolutions.nl/de/kolumnen 

 

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